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Wie funktionieren Aktien und der Aktienhandel?

Aktien gehören zu den wichtigsten Instrumenten des modernen Kapitalismus. Sie stellen ein Beteiligungsrecht an Unternehmen dar und können sowohl öffentlich als auch privat gehandelt werden. In diesem Artikel erklären wir dir, wie Aktien funktionieren, welche Arten von Aktien es gibt und wie der Aktienhandel funktioniert.

Wenn du noch nicht weißt, was eine Aktie überhaupt ist, empfehlen wir dir erst unseren Beitrag zum Thema „Was ist eine Aktie?“ zu lesen. In diesem erklären wir dir die absoluten Grundlagen rund um das Thema Aktien.

Wie funktionieren Aktien?

Aus Sicht des Unternehmens hinter der Aktie dient die Ausgabe von Aktien als Finanzierungsinstrument. Dies bedeutet, dass Unternehmen sich Kapital beschaffen können, indem sie Unternehmensanteile (Aktien) an der Börse anbieten und damit Investoren ermöglichen, eine Beteiligung an ihrem Erfolg zu erwerben.

Durch den Kauf von Aktien werden die Aktionäre zu Teilhabern des Unternehmens und haben dann Anspruch auf einen Anteil am Gewinn. Gewinne werden jedoch nicht immer vollständig als Dividenden ausgeschüttet, sondern können auch wieder in das Unternehmen investiert werden.

Unter dem Strich entsteht so im Optimalfall eine Win-win-Situation: Das Unternehmen kann mit dem frischen Kapital aus dem Verlauf der Unternehmensanteile neue Investitionen tätigen, welche in der Folge zu höheren Gewinnen führen. Als Gesellschafter profitiert der Anleger dann im Anschluss von diesen höheren Gewinnen.

Wichtig ist an dieser Stelle, dass ein Unternehmen nur frisches Kapital durch die Emission von neuen Aktien generiert. Wenn der Aktienkurs steigt oder fällt, hat dies keinen Einfluss auf das Kapital des Unternehmens.

Arten von Aktien

Bei der Ausgabe von Aktien haben Aktiengesellschaften eine Reihe von Möglichkeiten. Nach dem deutschen Aktiengesetz (AktG) gibt es sechs Arten: Stammaktien, Vorzugsaktien, Inhaberaktien, Namensaktien, Stückaktien und Nennwertaktien. Schauen wir uns an, wie jede Art von Aktie sowohl dem Unternehmen als auch den Aktionären auf unterschiedliche Weise Vorteile bringen kann:

Stammaktien

Der Begriff „Aktien“ bezieht sich in der Regel auf die allgemein bekannten Stammaktien. Inhaber von Stammaktien besitzen ein Stimmrecht, d. h. sie können bei der jährlich stattfindenden Hauptversammlung über den Hauptzweck des Unternehmens mitentscheiden. Diese Rechtsgrundlage findet sich in § 12 (1) des deutschen Aktiengesetzes:

  • Aktionäre können sich mit anderen zusammenschließen und die Verteilung des Gewinns unter sich vereinbaren.
  • Aktionäre können Änderungen der Satzung ihrer Aktiengesellschaft vorschlagen und beschließen.

Vorzugsaktien

Im Gegensatz zu Stammaktionären haben Vorzugsaktionäre kein Stimmrecht in der Aktionärsversammlung und somit kein Mitspracherecht bei Satzungsänderungen oder bei der Verteilung des Reingewinns. Dennoch impliziert ihr Name, dass sie Anspruch auf einige Vorteile haben. So erhalten sie etwa eine höhere Dividende als die normalen Aktionäre.

Vorzugsaktien werden weiter unterteilt in wandelbare, kumulative und begrenzte Vorzugsaktien:

  • Wandelbare Vorzugsaktien können zu einem bestimmten Zeitpunkt in Stammaktien umgetauscht werden.
  • Inhaber von kumulativen Vorzugsaktien haben das Recht, Teildividenden zu erhalten, auch wenn das Unternehmen keine Gewinne erzielt hat.
  • Limitierte Vorzugsaktien beinhalten ebenfalls den Anspruch der Inhaber auf eine Dividende, der Anspruch beinhaltet jedoch den Höchstbetrag der Dividende, zum Beispiel in äußerst erfolgreichen Geschäftsjahren.

Inhaberaktien

Die Aktionäre von Inhaberaktien bleiben für den Vorstand und den Aufsichtsrat anonym; da keine Eintragung erforderlich ist, müssen diese Personen auch in keinem Aktienregister aufgeführt werden. Bei der Ausgabe von Inhaberaktien ist also kein bestimmter Name erforderlich – sie können ohne viel Aufhebens von einem Aktionär auf den anderen übergehen. In den vergangenen Jahrzehnten war es üblich, dass Aktiengesellschaften nur diese Art von Eigentumsrechten ausgaben, obwohl solche Fälle heute selten sind.

Es ist wichtig zu wissen, dass Inhaberaktien aufgrund ihrer Anonymität und mangelnden Transparenz nicht an US-Handelsplätzen zugelassen sind.

Namensaktien

Namensaktien sind immer auf eine bestimmte Person ausgestellt. Die Namen aller Aktionäre müssen in das Aktienregister eingetragen werden, damit die Aktiengesellschaft weiß, wer diese Aktien besitzt. Außerdem gibt es zwei Arten von Namensaktien: einfache und solche mit beschränkter Übertragbarkeit (vinkulierte Namensaktien).

  • Für die Übertragung einer Namensaktie von einer Person auf eine andere ist die Zustimmung der anderen Aktionäre nicht erforderlich. Erforderlich sind lediglich ein Auftragspapier mit einem unterzeichneten Übertragungsvermerk und alle erforderlichen Papiere.
  • Umgekehrt ist für die Übertragung einer beschränkt übertragbaren Aktie auf eine andere Person die Zustimmung der anderen Aktionäre erforderlich. Dies ermöglicht eine einfache Verfolgung aller Anteilseigner in diesem Unternehmen.

Stückaktien

Alle Beteiligten einer Aktiengesellschaft haben einen gleichberechtigten Anteil am Grundkapital, wenn sie in nennwertlose Aktien (Stückaktien) investieren. Wenn diese Art von Aktien an einer offiziellen Börse notiert ist, werden sie entsprechend als „nennwertlos“, abgekürzt „o.N.“, bezeichnet.

Nennwertaktien

Im Gegensatz zur Stückaktie hat die Nennwertaktie einen bestimmten Wert, der den Anteil des einzelnen Aktionärs am Grundkapital der Gesellschaft ausweist. Die Anteile der Aktionäre an der Aktiengesellschaft können unterschiedlich groß sein.

Grundprinzipien des Aktienhandels

Für den Normalbürger ist es unmöglich, Aktien direkt an der Börse zu kaufen. Nur Banken und Broker, die als Börsenteilnehmer registriert sind, dürfen Aktien kaufen oder verkaufen, und zwar nach strengen, von der Börsenaufsicht festgelegten Regeln.

Broker können als Vermittler zwischen Privatkunden und Börsen fungieren und im Namen ihrer Kunden Aktien kaufen oder verkaufen. In dieser Eigenschaft bilden sie für Privatanleger eine Brücke zu den Finanzmärkten. Aus diesem Grund musst du als Privatanleger immer ein Depot bei einem Broker eröffnen, wenn du in Aktien investieren möchtest.

Zwischen deinem Broker und dir als Kunden wird ein Vertrag geschlossen, in dem die Bedingungen für die Einrichtung deines Aktiendepots festgelegt werden, das ähnlich wie ein normales Girokonto funktioniert. Genauso wie du Geld auf dein normales Bankkonto einzahlen oder von dort abheben kannst, kannst du dir auch die Wertpapiere in deinem Aktiendepot direkt „liefern“ lassen. Den Auftrag erteilst du in der Regel über die Ordermaske deines Brokers. Bei bestimmten Premium-Brokern kannst du deine Aufträge auch per Telefon oder Mail abgeben.

Die Funktionsweise der Börse

An der Börse treffen nun alle registrierten Banken und Broker mit den Aufträgen ihrer Kunden zusammen. Eine Börse ist dann im Prinzip nicht weiteres als ein Handelsplatz, an dem registrierte Teilnehmer Wertpapiere für ihre Kunden kaufen und verkaufen.

Die Aufgabe der Börse ist es, verschiedene Parteien, die dasselbe Produkt kaufen und verkaufen wollen, zusammenzubringen und so ein Geschäft zu ermöglichen. Das „Produkt“ wäre in unserem Fall eine Aktie. Damit ein Handel zustande kommen kann, benötigt es also immer einen Käufer und einen Verkäufer. Das bedeutet: Wenn du eine Aktie zu einem bestimmten Preis kaufst, wurde diese Aktie von einer anderen Person zur gleichen Zeit zu diesem Preis verkauft. Beim Aktienhandel arbeitest du also nicht „gegen die Bank“, sondern handelst mit anderen Marktteilnehmern. Dein Broker / deine Bank stellt immer nur den Mittelsmann zwischen dir und der Börse dar und verdient Geld durch Gebühren auf die Abwicklung deiner Aufträge.

Entstehung des Aktienkurs – Das Prinzip Angebot und Nachfrage

Im vorangegangenen Abschnitt sind wir darauf eingegangen, dass es für einen erfolgreichen Aktienhandel immer einen Käufer und einen Verkäufer benötigt. Mit diesem Hintergrundwissen lassen sich hervorragend die häufig stark schwankenden Aktienkurse erklären, denn der Aktienmarkt beruht grundlegend auf dem einfachen Prinzip von Angebot und Nachfrage. Wenn mehr Aktien gekauft als verkauft werden, führt dies zu einem Anstieg des Aktienkurses. Wenn hingegen mehr Aktien verkauft als gekauft werden, sinkt ihr Wert. Sobald aufgrund einer Neuigkeit die Investoren massenweise bestimmte Aktien kaufen oder verkaufen möchten, kommt es kurzfristig zu starken Bewegungen des Aktienkurses. Erst wenn wieder ein ungefähres Gleichgewicht zwischen Käufern und Verkäufern eintritt, stabilisiert sich der Aktienkurs.

Häufige Faktoren für starke Kursbewegungen sind unter anderem Neuigkeiten zu:

  • Geplanten Übernahmen
  • Prognosen für das kommende Geschäftsjahr
  • Gewinnwarnungen (Senkung einer bereits getätigten Prognose)
  • Politischen Entscheidungen / Neuen Gesetzen
  • Branchenentwicklungen
  • Konjunktur

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