Eine Wachstumsrate beschreibt die relative Zunahme einer Kennzahl in einer bestimmten Zeitspanne. Dabei wird die Änderung des Wertes in einer Periode auf den Ausgangswert dieses Wertes bezogen. Möchte man mehrere aufeinanderfolgende Zeiträume betrachten, kann man die durchschnittliche Wachstumsrate ermitteln. Sie gibt an, wie stark ein Wert im Durchschnitt pro Zeitspanne gewachsen ist. Dadurch können wir in unseren Fundamentalanalysen beispielsweise ausrechnen, wie stark der Umsatz eines Unternehmens in der letzten Dekade pro Jahr gewachsen ist.
Die einfache Berechnung
Um eine Wachstumsrate zu berechnen, benötigt man einen Start- sowie einen Endwert einer bestimmten Größe. Die Differenz aus beiden Werten setzen wir dann ins Verhältnis zum Startwert. Denn auf diesen soll sich die Wachstumsrate ja beziehen. Damit wir die relative Änderung erhalten, wird die Differenz also durch den Startwert geteilt.
Ein weiterer Wert, um das relative Wachstum zu beschreiben, ist der sogenannte Wachstumsfaktor. Der Wachstumsfaktor ist die Zahl, mit welcher man den Ausgangswert multiplizieren muss, um zum Endwert zu gelangen. In unseren Analysen beschäftigen wir uns allerdings meist mit dem relativen Wachstum.
CAGR
Eine oft verwendete und auch für uns wichtige Wachstumsrate ist die sogenannte CAGR. Das steht für Compound Annual Growth Rate. Übersetzt beschreibt diese Kennzahl also die „zusammengesetzte, jährliche Wachstumsrate“. Es geht darum, wie stark sich ein Wert in einem bestimmten Zeitraum pro Jahr verändert hat. Oft wenden wir diese Zahl an, um den Trend der Umsatz- und Gewinnentwicklung von Unternehmen in einem Zeitraum zu berechnen und miteinander zu vergleichen. Eine CAGR beim Umsatz von 20 Prozent in den letzten fünf Jahren würde also bedeuten, dass seit 2017 ein Umsatzwachstum von durchschnittlich 20 Prozent pro Jahr stattgefunden hat. Der Wert ist damit nur aussagekräftig für die Gesamtperiode. Man kann nicht erkennen, wie die Entwicklung in den einzelnen Jahren war.
Auch mit Blick auf den Aktienkurs ist die CAGR für uns als langfristige Anleger natürlich sehr interessant. Starke, Crash-induzierte Schwankungen verlieren bei der Kennzahl zum Beispiel an Aussagekraft. Wir können auf einen Blick sehen, ob ein Unternehmen in den letzten zehn oder zwanzig Jahren eine gute Anlage war oder nicht. Je langfristiger der gewählte Zeitraum dabei ist, desto wahrscheinlicher ist eine Fortsetzung eines bestehenden Trends in der Zukunft.