Das KGV
KGV steht abgekürzt für das Kurs-Gewinn-Verhältnis einer Aktie. Um das KGV zu berechnen teilen wir den aktuellen Aktienwert durch den letzten Gewinn pro Aktie. Das KGV zeigt uns also, das Wievielfache des Gewinns für die Aktie momentan bezahlt wird. Bei einem Aktienkurs von 60 € und einem aktuellen Gewinn je Aktie von 4 € kommen wir somit auf ein KGV von 15 €. Derzeit würde man demnach das 15-fache des Gewinnes für die Aktie bezahlen.
Das KCV
Mit dem KCV blicken wir auf das aktuelle Verhältnis eines Aktienwertes zum Cashflow des jeweiligen Unternehmens. Da es verschiedene Cashflows gibt, können wir auch unterschiedliche KCVs bilden. Mehr zu den jeweiligen Cashflows kannst du hier erfahren. In der Regel untersuchen wir in unseren Analysen den operativen Cashflow. Genau wie beim KGV, teilen wir zur Berechnung den aktuellen Aktienkurs durch den momentanen Cash Flow pro Aktie.
Die oft größere Aussagekraft des Cashflows, im Vergleich zum leichter manipulierbaren Gewinn, trifft natürlich auch auf das KCV zu. Die Kennzahl ist für uns daher wichtig, um ein möglichst unverfälschten Blick auf den Zustand einer Aktie zu bekommen.
Vor- und Nachteile des KCV auf einen Blick
Vorteile:
- Das KCV ist resistenter gegen Bilanzmanipulationen als das KGV
- Auch bei Verlusten kann das KCV angewendet werden, das KGV dagegen nicht
- Einige Konzerne ermitteln ihren Gewinn nach unterschiedlichen Rechnungslegungsvorschriften. Sie können dann mit dem KCV besser verglichen werden als mit dem KGV
Nachteile:
- Der Cashflow kann auch aufgrund von Investitionszyklen deutlich stärker schwanken als der Gewinn. Das wirkt sich auch auf einen weniger stabiles KCV aus
- Es besteht aufgrund der verschiedenen Cashflow-Begriffe die Gefahr, unterschiedliche Kennzahlen miteinander zu vergleichen
KUV
Das KUV beschreibt das Verhältnis vom Aktienwert zum Umsatz je Aktie. Wie man die Kennzahl berechnet, könnt ihr euch ja jetzt wahrscheinlich selber denken. Ähnlich wie beim Cashflow ist auch der Umsatz für Unternehmen kaum manipulierbar. Daher ist das KUV für uns eine Kennzahl, mit der wir uns gezielt auseinandersetzen.
KBV
KBV steht für Kurs-Buchwert-Verhältnis. Der Buchwert eines Unternehmens entspricht im weitesten Sinne der Summe seines Eigenkapitals. Es handelt sich also um das Reinvermögen eines Konzerns. Somit zeigt uns das KBV, wie viel Aufschlag auf das Eigenkapital die Anleger bereits sind, für eine Aktie zu bezahlen. Aufgepasst: Bei Tech-Konzernen verliert das KBV oftmals an Aussagekraft. Denn das geistige Eigentum bestimmt meist zu einem erheblichen Teil den Wert eines Softwareunternehmens. In vielen Fällen erscheint dieses allerdings nicht in der Bilanz und so auch nicht im Buchwert.
Was ist ein guter Wert?
Ob KGV, KCV, KUV oder KBV, eins haben alle Kennzahlen gemeinsam. In der Regel gilt: Je kleiner das Verhältnis, umso besser scheint eine Aktie zu performen. Für uns deutet beispielsweise ein KGV von unter 12 auf ein eher günstiges Wertpapier hin. Ein KGV von über 20 spricht eher für einen teuren Preis einer Aktie. Wir müssen dabei stark darauf achten, die branchenüblichen Vergleichswerte heranzuziehen. Ein gutes KGV im Softwaresektor unterscheidet sich von einem guten KGV für Konzerne im Pharma-Sektor. Und weiter: Es handelt sich bei jedem beschriebenen Kennwert lediglich um einen kleinen Teil unserer Fundamentalanalysen. Im Gesamtkontext sowie im historischen Vergleich werden die Zahlen für uns interessant und können Aufschluss über die Performance einer Aktie geben.