CAC 40 - Junger Anleger

Der CAC 40 – Größter französischer Aktienindex

Der CAC 40 ist der wichtigste Börsenindex in Frankreich und seine Heimatbörse ist die Pariser Börse. Sein ISIN-Code lautet FR0003500008.

Der CAC 40 (Abkürzung für Cotation Assistée en Continu) wurde am 31. Dezember 1987 mit einem Basiswert von 1000 Punkten eingeführt. Er enthält 40 französische Aktien, die am Primärmarkt notiert sind und zu den nach Handelsvolumen hundert größten Unternehmen an der Euronext Paris gehören. Diese Unternehmen, die alle wichtigen Wirtschaftszweige Frankreichs repräsentieren, spiegeln die globalen Trends genau wider. Die Liste wird regelmäßig aktualisiert, um sicherzustellen, dass sie relevant bleibt. Bei der Berechnung des CAC 40 werden keine Dividenden berücksichtigt.

Du möchtest mehr zu Aktienindizes erfahren? Hier geht es zu unserem Leitfaden: Was ist ein Aktienindex?

Geschichte des CAC 40

Um die Performance der französischen Wirtschaft vor 1988 zu messen, gab es einen Insee-Index der Pariser Börse. In dem Jahrzehnt zwischen 1960 und 1970 kam es zu einer dramatischen Verschiebung: Kleine Händler verloren an den Pariser Aktienmärkten stetig an Boden. Bis 1970 war der Anteil der französischen Anleger, die Aktien hielten, sogar um sieben Prozent gesunken. Zu Beginn der 1980er-Jahre begannen die Kurse jedoch – trotz eines insgesamt trüben Wirtschaftsklimas – wieder zu steigen, was eine neue Trendwende bedeutete. Im Jahr 1984 machten die Bankenreformen unter Präsident François Mitterrand den Weg frei für das, was man als Pariser Version des Londoner Urknalls von 1986 bezeichnen könnte – ein Ereignis, das schließlich zur Schaffung des CAC 40 Aktienindex am 31. Dezember 1987 führte. Diese von Frankreich ausgelösten Veränderungen sind seitdem auf der ganzen Welt zu spüren, da die globale Finanzialisierung Gestalt annimmt und sich weiterentwickelt.

Frühe Entwicklung des CAC 40

Im Zuge des Börsencrashs vom Oktober 1987, der die Börsengeschäfte veränderte, wurde ein neues Gesetz eingeführt, um deren Verwaltung von Ministerialbeamten (Börsenmaklern) auf Wertpapiergesellschaften zu übertragen. Dies führte dazu, dass „Cotation assistée en continu“ zum Akronym des CAC wurde und somit einen Hinweis auf die Schwankungen des Marktes liefert.

Der CAC 40, der am 31. Dezember 1987 mit 1.000 Punkten eingeführt wurde, erreichte am 29. Januar 1988 mit 893,82 Punkten seinen Tiefststand. Offiziell wurde er jedoch erst am 15. Juni 1988 ins Leben gerufen und beendete das Jahr am 30. Dezember 1988 mit einem Stand von 1573,94 Punkten.

Dotcom-Blase und der CAC 40

In der Spekulationsblase rund um Medien- und Technologiewerte erreichte der CAC 40 am 4. September 2000 seinen höchsten Tageswert von 6.944,77 Punkten – nur um drei Jahre später, am 12. März 2003, im Zuge eines weitverbreiteten Abwärtstrends in Europa und den USA bis auf 2.401,15 Punkte abzustürzen und damit den niedrigsten Tageswert seit 1997 zu erreichen. Seit dem 1. Dezember 2003 berücksichtigt der CAC 40 nicht mehr nur die reine Marktkapitalisierung, sondern nur noch den Float – den Anteil der Marktkapitalisierung, welchen man am Markt frei handeln kann.

Entwicklung des CAC 40 während der Finanzkrise

Am 2. Mai 2007 erreichte der CAC 40 einen Meilenstein von 6.000 Punkten, nachdem er in vier Jahren einen beispiellosen Anstieg von 150 Prozent erlebt hatte. Bis zum 1. Juni 2007 stieg diese Zahl auf 6168,15 Punkte und bis Mitte Juli vereinte der CAC 40 in sich etwa 70 Prozent der gesamten Marktkapitalisierung der Pariser Börse. Dies entsprach in etwa 1,3 Billionen Euro. Anfang 2008 sank dieser Wert jedoch wieder unter eine Billion Euro.

Am Montag, den 21. Januar 2008, stürzte der CAC 40 ab und fiel bis Juli auf unter 4.200, bevor er am 10. Oktober seinen Tiefpunkt bei 3.200 Punkten erreichte. Im Zuge der Finanzkrise verlor der CAC 40 allein seit dem 1. Januar 43,5 Prozent seines Wertes, und in nur einer Woche zwischen dem 6. und 10. Oktober fiel er um 22 Prozent.

Am Montag, den 13. Oktober 2008, verzeichnete der CAC 40-Index einen enormen Zuwachs von 11,18 Prozent auf 3.531,50 Punkte – der höchste Anstieg an einem Tag seit seinem Bestehen! Diese Bewegung kam direkt nach der schwarzen Woche zwischen dem 6. und 10. Oktober. Alleine Montag, der 6. Oktober 2008 endete mit einem Minus von 9,04 Prozent bei 3.711,98 Punkten. Der 13. Oktober leitete damit einen ersten Wendepunkt der Kursrückgänge durch die Finanzkrise in Frankreich ein.

Am 24. November desselben Jahres verzeichnete der CAC 40 seinen zweitbesten Anstieg in der Geschichte (+10,09 Prozent) und erreichte 3.172,11 Punkte. Mit einem Kursrückgang von 42,68 Prozent im Jahr 2008 erlebte der CAC 40 jedoch sein schlechtestes Jahr überhaupt. Erst im Jahr 2009 stabilisierte sich der Wert wieder, nachdem er am 9. März ein Allzeittief von 2.465,46 erreicht hatte. Danach entwickelte sich der Index bis 2011 stetig weiter, bevor er zwischen Juli und August desselben Jahres einen weiteren Absturz erlebte.

Die europäische Schuldenkrise und die folgenden Jahre

Vom 1. Juli bis zum 12. September 2011 stürzte der CAC 40-Index infolge der europäischen Schuldenkrise um 28,8 Prozent ab (von 4.007 auf 2.855 Punkte). Er erholte sich jedoch bald und liegt seit 2013 wieder über 4.000 Punkten. Am 3. August 2011 lag seine Marktkapitalisierung bei 873 Milliarden Euro. Im Dezember 2017 überstieg sie 1.500 Milliarden Euro und erreichte im April 2018 einen Wert von 1.673 Milliarden Euro.

Die Kritik am Mangel an Innovations- und Technologiereferenzen im CAC 40 ist seit 2017, als Atos in diesen Index aufgenommen wurde, nicht mehr aktuell. STMicroelectronics und Dassault Systèmes wurden im September 2018 in den Index aufgenommen, und Thales war das jüngste Technologieunternehmen, das im Juni 2019 in den Index aufgenommen wurde. Die zuvor sehr stark gewichteten Finanz- und Industriesektoren haben dadurch an Macht im Index verloren.

Börsencrash 2020 durch die Covid-19 Pandemie

Die Pariser Börse hat sich im Laufe des Jahres 2019 dank der KHOL-Werte (Kering, Hermès, L’Oréal und LVMH) auf einem historisch hohen Niveau eingependelt. Allerdings musste sie zwischen dem 27. und 31. Januar einen Rückgang von 5 Prozent hinnehmen, nachdem der erste Fall des Coronavirus in Frankreich bekannt wurde. Glücklicherweise endete der vorübergehende Einbruch des Marktes bald und am Mittwoch, den 19. Februar 2020, erreichte die Börse den höchsten Stand seit 2008!

Doch die zunehmende Ausbreitung des Coronavirus in Europa (zunächst in Italien) hat der Party ein Ende gesetzt. Am Montag, den 24. Februar, verlor der CAC 40 3,94 Prozent und markierte damit den Beginn eines düsteren Monats, der in der Woche vom 9. bis 13. März mit einem der stärksten Kurseinbrüche des CAC 40 (-8,39 Prozent) seinen Höhepunkt fand. Dies war genau die Woche, in welcher auch die Ölpreise aufgrund des diplomatischen Konflikts zwischen der OPEC und den weltweiten Maßnahmen zur Eindämmung des Virus, der die Wirtschaft mit einer schweren Wirtschaftskrise ohnegleichen bedroht, um 30 Prozent einbrachen.

Am Samstag, den 12. März, erlitt der CAC 40-Index den stärksten Einbruch seiner Geschichte: -12,28 Prozent auf 4.044,26 Punkte – die schlechteste Performance seit seiner Gründung vor 32 Jahren! Dieser Tag war geprägt von Emmanuel Macrons morgendlicher Ankündigung einer landesweiten Abriegelung und der Nachricht von den Plänen der Europäischen Zentralbank zur wirtschaftlichen Unterstützung. Dies ist eine bedauerliche Erinnerung daran, dass auch die Finanzstabilität nicht gegen Pandemien wie die heutige immun ist.

Innerhalb von nur einem Monat hat der Pariser Aktienmarkt um fast 40 Prozent nachgegeben. Dabei ist zu bedenken, dass während der Wirtschaftskrise 2008 und dem Platzen der Internetblase jeweils zwei bzw. drei Jahre nötig waren, um 50 Prozent des ursprünglichen Kurses zu verlieren.

Genauso schnell wie es bergab ging, schnellten die Kurse dann jedoch wieder nach oben. Nach einem ersten Anstieg um 20 Prozent noch vor Ende März wurde im November aufgrund der Bekanntgabe der Wirksamkeit der ersten Impfstoffe ein zweiter signifikanter Anstieg beobachtet. Im April 2021 hat der Pariser Aktienindex seinen Höchststand fast wieder erreicht. Mit 6.131,34 Punkten ist er nicht mehr von seinem Rekord aus dem Jahr 2007 entfernt. Damit legte der CAC 40 auch im internationalen Vergleich im Jahr 2021 eine der besten Performances an den Weltbörsen hin.

Am 5. November 2021 überschritt der CAC 40 zum ersten Mal die Grenze von 7.000 Punkten. Das Allzeithoch wurde rund zwei Monate später am 5. Januar 2022 erreicht, als der CAC 40 eine Punktzahl von knapp 7.400 Punkten erreichte.

Mitglieder des CAC 40

  • Air Liquide
  • Airbus
  • Alstom
  • ArcelorMittal
  • AXA
  • BNP Paribas
  • Bouygues
  • Capegemini
  • Carrefour
  • Credit Agricole
  • Danone
  • Dassault Systemes
  • Engie
  • EssilorLuxottica
  • Eurofins Scientific
  • Hermes
  • Kering
  • L’Oréal
  • Legrand
  • LVMH
  • Michelin
  • Orange
  • Pernod Ricard
  • Publicis Groupe
  • Renault
  • Safran
  • Saint Gobain
  • Sanofi
  • Schneider Electric
  • Société Générale
  • Stellantis
  • STMicroelectronics
  • Teleperformance
  • Thales
  • Totalenergies
  • Unibail-Rodamco-Westfield
  • Veolia Environnement
  • Vinci
  • Vivendi
  • Worldline

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