Wenn es um den Aktienmarkt geht, gibt es viele unterschiedliche Meinungen. Die einen glauben, dass man mit Aktien viel Geld verdienen kann, während die anderen meinen, es sei Zeit- und Geldverschwendung. Was ist also die Wahrheit? Gibt es eine Methode zur Bewertung von Aktien, und funktioniert sie wirklich? In diesem Blogbeitrag gehen wir der Frage nach, wie man Aktien bewerten kann und ob es sich lohnt, in sie zu investieren.
Was ist eine Aktienanalyse und wie funktioniert sie?
Bei der Aktienanalyse geht es um die Bewertung der Leistung und der potenziellen künftigen Erträge einer Aktie. Bei der Aktienanalyse werden sowohl quantitative als auch qualitative Methoden verwendet, um den aktuellen Kurs der Aktie und die zugrunde liegenden Fundamentaldaten wie Gewinn- und Verlustrechnungen, Bilanzen, Jahresberichte und andere Finanzberichte zu bewerten.
Durch die Analyse der historischen Wertentwicklung und die Berücksichtigung wirtschaftlicher Faktoren wie Branchentrends und Veränderungen bei Angebot und Nachfrage kann ein besseres Verständnis dafür entwickelt werden, ob eine bestimmte Aktie derzeit unter- oder überbewertet ist. So kann auch das mit einzelnen Aktien verbundene Risiko sowie mögliche Wachstumschancen analysiert werden, um zu entscheiden, welche Investitionen am vorteilhaftesten sind.
Wir strukturieren unsere Analyse immer in 4 Teile:
- Grundlegendes Verständnis des Unternehmens hinter der Aktie. Dabei geht es uns darum, zu verstehen, was das Unternehmen genau macht, wie das Führungspersonal denkt und wo das Unternehmen historisch seine Wurzeln hat.
- Analyse der Branche. In diesem Punkt geht es in unserer Analyse darum, die Branche des Unternehmens zu betrachten. Wie sieht die Konkurrenzsituation aus? Gibt es wichtige Trends in der Branche? Welche Wettbewerbsvor- / Nachteile haben einzelne Unternehmen in der Branche?
- Analyse der Fundamentaldaten. Im dritten Schritt analysieren wir die Fundamentaldaten des Unternehmens. Besonders wichtig sind die Jahresabschlüsse der vergangenen zehn Jahre. Hierbei achten wir in erster Linie auf die Entwicklung von Umsatz, Gewinn, Cashflow, Verschuldung und vielem mehr.
- Fazit. Im letzten Schritt fügen wir alle gesammelten Erkenntnisse zu einem großen Bild zusammen, um die wichtigste Frage zu klären: Warum ist das Unternehmen in 10 Jahren erfolgreicher als heute?
Verschiedene Arten von quantitativen Aktienbewertungsmethoden
Bei der Bewertung von Aktien gibt es eine Reihe quantitativer Methoden, die eingesetzt werden können. Diese Methoden helfen Finanzanalysten, den Wert verschiedener Aktien zu beurteilen und bessere Investitionsentscheidungen zu treffen.
In den vergangenen Jahren erfreut sich in erster Linie die „Discounted Cashflow Methode“ (DCF) hoher Beliebtheit. Es beruht auf dem Konzept des Abzinsens von zukünftigen Cashflows. Es gibt jedoch sehr viele weitere quantitative Methoden zur Bewertung von Aktien. Das „Dividendendiskontierungsmodell“ beispielsweise geht davon aus, dass der Wert einer Unternehmensaktie dem abgezinsten Wert aller vom Unternehmen erwarteten künftigen Dividenden entspricht. Eine weitere Möglichkeit ist die Analyse des inneren Wertes, bei der welcher Faktoren wie Cashflow, Gewinnwachstum und Kapitalrendite berücksichtigt werden, um den Wert einer bestimmten Aktie zu ermitteln.
Oft liefern diese Modelle dann am Ende einen festen Kurs, ab welchem die Aktie „günstig“ oder „teuer“ ist. Aus unserer Sicht sind diese Aussagen jedoch mit Vorsicht zu genießen, denn folgender Faktor sorgt für eine hohe Ungenauigkeit der Modelle. Die Modelle arbeiten immer mit historischen Zahlen. Dies führt dazu, dass alle Prognosen für die kommende Entwicklung lediglich Schätzungen aus den Erfahrungen der Vergangenheit sind. In Anbetracht der vielen Einflussfaktoren auf den Aktienmarkt sind diese Schätzungen daher meist ungenau.
Funktioniert die Aktienbewertung wirklich in der realen Welt?
Nun könnte man meinen, dass wenn die quantitativen Aktienbewertungsmethoden so ungenau sind, dann auch das Investieren in Einzelaktien einem Glücksspiel gleicht. Aus unserer Sicht ist dies jedoch nicht der Fall, solange man die quantitativen Aktienbewertungsmethoden in eine umfassende Gesamtanalyse einbaut.
So sind vorwiegend qualitative Aktienbewertungsmethoden eine hervorragende Ergänzung. Bei diesen kommt es in erster Linie auf Meinungen und Einschätzungen des jeweiligen Analysten an. Diese Bewertungen beruhen auf einem umfassenden Wissen und anschließendem „logischen Denken“ und ermöglichen es dem Anleger, Faktoren wie Wachstumschancen, Wettbewerbsvorteile und Risikomanagement genauer zu betrachten.
Wir gehen daher immer so vor, dass wir zuerst qualitativ analysieren und die Frage beantworten „Warum ist das Unternehmen heute erfolgreich und warum wird es in 10 Jahren noch erfolgreicher sein?“. Nur wenn wir bei der Beantwortung dieser Frage eine klare Chance für das Unternehmen erkennen, gehen wir den nächsten Schritt und betrachten genauer, ob dieser Erfolg auch durch die Fundamentaldaten untermauert werden kann.
Unter dem Strich erfordert die Bewertung von Aktien daher immer eine sorgfältige Prüfung, aber wenn man sie richtig durchführt, kann man langfristig beträchtliche Renditen einfahren.
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Alphabet ist einer der weltweit größten Konzerne und dominiert sowohl mit Google als auch mit YouTube zwei der größten Märkte im Internet. Aus unserer Sicht ist Alphabet daher eines der langfristig vielversprechendsten Unternehmen und daher haben wir Alphabet ausführlich analysiert. Normalerweise sind diese Analysen unseren Premium Mitgliedern vorbehalten, in diesem Fall haben wir uns jedoch dazu entschlossen, die Analyse für alle zu veröffentlichen.