Warum schwanken Aktien? Es gibt viele Faktoren, die dazu beitragen können, dass sich der Aktienmarkt so entwickelt, wie er es tut. In diesem Blogbeitrag gehen wir auf einige der Gründe ein, warum Aktien steigen und fallen. Wenn du diese Gründe verstehst, kannst du dich hoffentlich besser am Aktienmarkt orientieren.
Aktien sind volatil, weil sie von einer Vielzahl von Faktoren beeinflusst werden
Die Anlage in Aktien kann eine vielversprechende Möglichkeit sein, Geld zu verdienen, ist aber mit Risiken verbunden. Einzelne Aktien folgen dem allgemeinen Aktienmarkt und sind starken Schwankungen unterworfen (in der Fachsprache werden diese Schwankungen als Volatilität bezeichnet). Das liegt daran, dass sie von so vielen äußeren Faktoren beeinflusst werden, wie nationalen Wirtschaftstrends, internationalen Ereignissen, branchenspezifischen Entwicklungen und sogar den einzigartigen internen Strukturen eines Unternehmens. All dies bedeutet, dass Aktien eine unvorhersehbare Entwicklung nehmen können. Obwohl die Volatilität von Aktien einschüchternd sein kann, kann das Verständnis der Faktoren, die sie beeinflussen, dir helfen, bessere Entscheidungen bei Investitionen zu treffen.
In vielen Fällen sind die Einflussfaktoren kurzfristiger Natur. Dies bedeutet, dass die Faktoren zwar kurzfristig den Aktienkurs beeinflussen, jedoch langfristig keine Auswirkung auf die fundamentale Entwicklung des Unternehmens haben. Für uns als langfristige Investoren sind nur Faktoren relevant, welche die fundamentale Entwicklung des jeweiligen Unternehmens langfristig beeinflussen. Um einschätzen zu können, inwieweit sich ein Einflussfaktor auf ein Unternehmen auswirkt, ist es von entscheidender Bedeutung, das Geschäftsmodell des Unternehmens zu verstehen. Daher veröffentlichen wir für unsere Mitglieder ausführliche Fundamentalanalysen zu aus unserer Sicht langfristig erfolgreichen Unternehmen.
Die wichtigsten Faktoren für Volatilität am Aktienmarkt
Die wichtigsten Faktoren für die Volatilität am Aktienmarkt lassen sich in zwei Hauptkategorien unterteilen: wirtschaftliche und nicht wirtschaftliche.
Wirtschaftliche Faktoren sind solche, die die Makroökonomie betreffen und dazu beitragen, die allgemeine Gesundheit der Wirtschaft zu bestimmen. Dies sind unter anderem:
- Wechselkurse
- Inflation
- Zinssätze
- …
Zu den nicht wirtschaftlichen Faktoren gehören politische Ereignisse, Naturkatastrophen und andere unvorhergesehene Ereignisse. Diese haben oft erhebliche Auswirkungen auf Aktien, da sie sich auf die Geschäftstätigkeit des Unternehmens auswirken oder zu Veränderungen in der Anlegerstimmung führen können. Wenn etwa eine Naturkatastrophe eine der Fabriken oder Vertriebszentren des Unternehmens in Mitleidenschaft zieht, wird die Leistung des Unternehmens beeinträchtigt, und die Anleger reagieren möglicherweise mit dem Verkauf ihrer Aktien. Häufig werden solche Ereignisse in den Medien auch als Black Swan bezeichnet. Beispiele für nicht wirtschaftliche Faktoren sind:
- Naturkatastrophen
- Ergebnisse von Wahlen
- Kriege
- Terroranschläge
- Pandemien
- …
Zu diesen allgemeinen Faktoren, welche in der Regel den gesamten Aktienmarkt beeinflussen, gesellen sich in Bezug auf Einzelaktien dann noch die spezifischen Unternehmensfaktoren hinzu. Diese beziehen sich auf Entwicklungen im direkten Umfeld des Unternehmens hinter der Aktie und sind zum Beispiel:
- Veränderung der Konkurrenzsituation auf dem Markt
- Innovationen im Markt
- Übernahmen
- Prognoseanpassungen
- Personalwechsel auf der Führungsebene
- …
Wie du merkst, gibt es nicht den einen Faktor, welcher über Erfolg oder Misserfolg einer Aktie entscheidet. Genau daher ist es essenziell, das Geschäftsmodell des Unternehmens zu verstehen und regelmäßig auf dem Laufenden zu bleiben.
Der Aktienmarkt verändert sich ständig, daher ist es wichtig, auf dem Laufenden zu bleiben
Es kann stressig sein, sich über den Aktienmarkt auf dem Laufenden zu halten, da er sich ständig verändert. Um deine Investitionen erfolgreich zu verwalten, ist es jedoch wichtig, informiert zu bleiben. Regelmäßiges Konsumieren von Nachrichtenberichten geben dir einen Einblick in das Marktgeschehen, sodass du fundierte Entscheidungen treffen kannst, wenn Ideen, Trends und Prognosen auftauchen und sich im Laufe der Zeit ändern.
Auch in diesem Fall gilt: Als langfristiger Investor hast du es deutlich leichter! Hier reicht es, wenn du dir regelmäßig die Quartals- und Jahresberichte deiner Unternehmen durchliest und grundsätzlich über die allgemeine politische und wirtschaftliche Lage auf dem Laufenden bleibst. Im Gegensatz dazu musst du als kurzfristiger Trader deutlich aktiver mindestens täglich (teilweise bis zu minütlich) die aktuellen News rund um die Börsen verfolgen. Aus unserer Sicht ergibt kurzfristiges Traden allein aus diesem Grund für Privatanleger keinen Sinn.
Viele Anleger verstehen nicht, wie der Aktienmarkt funktioniert, was zu Fehlentscheidungen führen kann
Das Investieren an der Börse kann für viele Menschen eine mysteriöse, einschüchternde Erfahrung sein. Das muss es aber nicht sein! Mit ein wenig Wissen und Nachforschungen über die Funktionsweise des Aktienmarktes kannst du fundierte Entscheidungen treffen. Gerade als langfristiger Investor bedarf es weniger Informationsaufwand als du im ersten Moment vielleicht denken magst. Trotzdem ist es wichtig, das breite Spektrum an Risiken zu verstehen, das mit der Anlage in Aktien verbunden ist, sowie die verschiedenen Arten von Anlagen und Strategien, die zur Verfügung stehen. Zu wissen, wann und worin man investieren sollte, und sich über Marktveränderungen im Klaren zu sein, sind wichtige Schritte zur Maximierung deiner Erträge.
Volatilität von Aktien minimieren
Es gibt eine simple Methode zur Minimierung von Volatilität bei Aktien. Das Stichwort lautet in diesem Fall Diversifikation. Unter Diversifikation versteht man das breite Streuen des Portfolios über viele verschiedene Aktien hinweg. Diese Aktien sollten nach Möglichkeit aus unterschiedlichen Branchen und Weltregionen stammen. Dadurch ist im Fall einer Krise in einer bestimmten Branche / Weltregion nur ein kleiner Teil deines Depots betroffen.
Einfach und kostengünstig lässt sich eine breite Diversifikation mit ETFs erreichen. Mit diesen investierst du nicht in Einzelaktien, sondern immer direkt in eine Gruppe aus Aktien. Diese Gruppe kann je nach ETF frei definiert sein. Es gibt sowohl ETFs für bestimmte Branchen, als auch für bestimmte Weltregionen und zudem auch ETFs, welche große Indizes abdecken.
Unter dem Strich lässt sich so die Schwankung deines Depots reduzieren, jedoch wird auch die breiteste Diversifikation nicht zu einer kompletten Eliminierung der Schwankungen in deinem Depot führen. Die Ursache dafür liegt in den Schwankungen des Gesamtmarktes. So haben etwa die Turbulenzen durch die COVID-19-Pandemie oder der Ukraine-Krieg solch starken Auswirkungen auf die Weltwirtschaft, dass sich kaum ein Unternehmen diesen entziehen kann und daher so gut wie alle Aktien von den negativen Auswirkungen betroffen sind. Mit diesen Schwankungen muss man daher bei der Anlage in Aktien immer rechnen.
Zusammenfassung: Warum schwanken Aktien so stark?
Aktien werden von einer Vielzahl von Faktoren beeinflusst, wobei die wichtigsten der Jahresbericht, Branchentrends und globale Ereignisse sind. Der Markt verändert sich ständig, daher ist es wichtig, dass man immer auf dem Laufenden bleibt. Dabei gilt: Je kurzfristiger der Anlagehorizont, desto aktueller müssen die Nachrichten verfolgt werden. Um diese Nachrichten dann einordnen zu können, muss das Geschäftsmodell des Unternehmens verstanden werden. Die Volatilität von Aktien kann minimiert werden, indem auf eine breite Diversifikation geachtet wird. Komplett lassen sich Schwankungen am Aktienmarkt jedoch nicht eliminieren.