Verbindlichkeiten sind die finanziellen Verpflichtungen, die ein Unternehmen gegenüber seinen Gläubigern und anderen Beteiligten hat. Sie werden auf der Passivseite der Bilanz ausgewiesen und können Posten wie Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (Kredite), Löhne und Gehälter sowie ausgegebene Anleihen umfassen. Je nach Art des Geschäfts und der Geschäftstätigkeit eines Unternehmens können die Verbindlichkeiten in Umfang und Bedeutung erheblich variieren. Sie sind ein wichtiger Indikator für die finanzielle Gesundheit und Leistungsfähigkeit eines Unternehmens sowie für seine Kreditwürdigkeit und Fähigkeit, seinen finanziellen Verpflichtungen nachzukommen. Weil die Verbindlichkeiten zukünftige Verpflichtungen für das Unternehmen darstellen, werden sie oft als Schlüsselfaktor bei der Bewertung der Geschäftsaussichten und der Finanzlage eines Unternehmens angesehen.
Trotzdem bedeuten hohe Verbindlichkeiten nicht immer automatisch etwas Negatives. Viel mehr kommt es auf das Verhältnis zwischen Verbindlichkeiten und Eigenkapital an. Zudem versuchen viele Unternehmen den Leverage Effekt zu nutzen und arbeiten aus diesem Grund mit hohen Verbindlichkeiten.
Eine weitere wichtige Unterscheidung muss zwischen kurzfristigen Verbindlichkeiten und langfristigen Verbindlichkeiten getroffen werden. Ganz vereinfacht ausgedrückt sind langfristige Verbindlichkeiten in den meisten Fällen nicht bedrohlich für das Unternehmen, während hohe kurzfristige Verbindlichkeiten zu einer erheblichen Verringerung der Stabilität des Unternehmens in Krisenzeiten führen können.