Austrian Traded Index (ATX) - Junger Anleger

Der Austrian Traded Index (ATX) – Größter Aktienindex in Österreich

Als Österreichs wichtigster Aktienindex bildet der Austrian Traded Index (ATX) die Performance der 20 größten börsennotierten Unternehmen ab. Daher dient er als solide Grundlage für derivative Finanzinstrumente – wie Futures, Optionsscheine, Zertifikate und mehr – und dient zur Messung und Prognose der wirtschaftlichen Entwicklung in Österreich.

Alle sechs Monate (März und September) wird der ATX auf Veränderungen seiner Komponenten überprüft und entsprechend angepasst. Im Gegensatz zum DAX werden keine Dividenden oder andere Kapitalausschüttungen in seine Berechnung einbezogen. Dies macht ihn zu einem Preisindex, wie die meisten europäischen Indizes. Um einen genauen Vergleich mit dem DAX anstellen zu können, muss man den ATX Total Return (ATX TR) verwenden, der auch die Dividendenzahlungen berücksichtigt.

Du möchtest mehr zu Aktienindizes erfahren? Hier geht es zu unserem Leitfaden: Was ist ein Aktienindex?

Geschichte des ATX

Am 2. Januar 1991 wurde der Austrian Traded Index (ATX) offiziell bei 1.000 Punkten festgelegt und rückwirkend bis zum 31. Dezember 1985 berechnet. Ungünstigerweise erreichte er seinen Tiefpunkt am 11. Februar 1988 mit einem Stand von 434,26 Punkten; seitdem ist er jedoch kontinuierlich gestiegen.

Am 26. Mai 1998 erreichte der ATX einen Höchststand von 1.628,56 Punkten, doch bis zum 10. Oktober 2002 sank er auf 1.003,72 Punkte, was einem Rückgang von 38,4 Prozent entspricht. In den Jahren 2005 und 2006 gewann er jedoch wieder an Fahrt, bis der ATX schließlich am 30. Januar 2006 mit einem Schlusskurs von 4.002,64 Punkten zum ersten Mal die Marke von 4.000 Punkten überschritt. Grundsätzlich ähnelt die Entwicklung des ATX damit der Entwicklung der meisten Indizes weltweit.

Der ATX während der Finanzkrise

Am 9. Juli 2007 erreichte der Austrian Traded Index mit 4.981,87 Punkten ein neues Allzeithoch. Seit dem 10. Oktober 2002 hatte der Zuwachs bis dahin 396,3 Prozent betragen. Einer der Gründe für diese hervorragende Performance war, dass die Mehrheit der österreichischen Unternehmen im Index in florierenden Reformländern in Ost- und Südosteuropa tätig waren. Während der Finanzkrise ab 2007 erwiesen sich diese Anlagen jedoch zunehmend als problematisch und führten zu hohen Verlusten für den ATX zwischen Sommer 2007 und 2009.

Der Markt wurde volatiler, weil die Anleger über den Zusammenbruch des US-Immobilienmarktes besorgt waren. Am 27. Oktober 2008 verzeichnete der ATX mit 9,75 Prozent seinen bisher stärksten Tagesverlust, wobei 5 Titel um mehr als 10 Prozent und 11 weitere um mehr als 6 Prozent nachgaben. Seinen zweitstärksten Tagesverlust hatte der ATX einige Wochen zuvor am 8. Oktober 2008 (8,71 Prozent) verzeichnet.

Im Herbst 2008, als die US-Regierung ihre Rettungspläne für die amerikanischen Finanzinstitute bekannt gab, verzeichnete der ATX einen Tagesgewinn von 12,77 Prozent – der größte Tagesanstieg in der Geschichte. Die beiden anderen markanten Ausschläge erfolgten am 19. September (11,51 Prozent) und am 24. November (9,18 Prozent)

Trotzdem war die Finanzkrise auch für den ATX noch nicht durchgestanden. Am 9. März 2009 stürzte der Index auf 1.411,95 Punkten ab – ein Rückgang von 71,7 Prozent gegenüber seinem Allzeithoch im Juli 2007. Der 9. März 2009 markiert jedoch auch den Wendepunkt der Talfahrt. Ab Anfang 2009 begann der ATX einen Aufwärtstrend. Am 14. Februar 2011 war er schließlich um 112,5 Prozent auf einen Schlussstand von 3.000,70 Punkten gestiegen – mehr als eine Verdoppelung seines Wertes.

ATX im Zeichen der Eurokrise

Angetrieben von der rückläufigen Weltwirtschaft und einer sich verschärfenden Eurokrise erlebte der österreichische Leitindex einen immensen Kursrückgang. Am 23. November 2011 schloss er bei 1.652,79 Punkten, was einem Gesamtrückgang von fast 45 Prozent seit dem 14. Februar desselben Jahres entspricht.

Die Ankündigung neuer Anleihekaufprogramme durch die Europäische Zentralbank und die US-Notenbank, deren Umfang nicht begrenzt war, führte zu einem Wiederanstieg der Börsenkurse. Die geldpolitischen Impulse hatten einen größeren Einfluss auf die Kursbildung als die weltweite Konjunkturabschwächung oder die Lage einzelner Unternehmen. Am 9. Januar 2013 schloss der Austrian Traded Index daher bei 2.494,76 Punkten – 50,9 Prozent höher als am 23. November 2011.

Seitdem geht es für den ATX zwar wieder tendenziell bergauf, jedoch konnte das Allzeithoch aus dem Jahr 2007 bisher nicht wieder erreicht werden.

Berechnung des ATX

Der Austrian Traded Index (ATX) wird regelmäßig aktualisiert und während des gesamten Handelstages an allen Börsenplätzen veröffentlicht. Die Gewichtung des ATX ändert sich in Abhängigkeit von den Schwankungen der Aktienkurse, und er wird mit Daten von im Streubesitz befindlichen Aktien berechnet, um zu verhindern, dass Kapitalmaßnahmen wie Aktiensplits die Ergebnisse verzerren.

Zweimal im Jahr wird der ATX während der Sitzungen des Indexkomitees im März und September bewertet. Bei diesen Treffen kommen Vertreter von institutionellen Anlegern, Händlern an der Wiener Börse, Finanzinstituten, die Produkte in Bezug auf Indizes emittieren, sowie Wissenschaftler und Mitarbeiter der Wiener Börse zusammen, um ihre Erkenntnisse einzubringen. Um für eine Aufnahme oder Streichung in Frage zu kommen, müssen die Unternehmen zwei Voraussetzungen erfüllen: kapitalisierter Streubesitz und Börsenumsatz. Im Rahmen des halbjährlichen Anpassungsprozesses können maximal drei ATX-Werte gegen Nicht-ATX-Werte ausgetauscht werden.

Mitglieder des ATX

  • Andritz AG
  • Austria Technologie & Systemtechnik AG
  • BAWAG Group AG
  • CA Immobilien Anlagen AG
  • Do & Co
  • Erste Group Bank AG
  • EVN AG
  • Immofinanz AG
  • Lenzing AG
  • Mayr-Melnhof Karton AG
  • OMV AG
  • Österreichische Post AG
  • Raiffeisen Bank International AG
  • S IMMO AG
  • Schoeller-Bleckmann Oilfield Equipment AG
  • Uniqa Insurance Group AG
  • Verbund AG
  • Vienna Insurance Group AG
  • Voestalpine AG
  • Wienerberger AG

FAQ – Austrian Traded Index (ATX)

Noch kein Mitglied? Jetzt registrieren!

kostenlos testen  monatlich Kündbar 

Mitglied

Kostenlose Basismitgliedschaft
0
00
pro Monat
  • Zugriff auf unsere Datenbank der langfristigen Top 50 Unternehmen
  • Alle Kennzahlen (inkl. Downloadfunktion) zu unseren langfristigen Top 50 Unternehmen
  • Spannende News zu unseren langfristigen Top 50 Unternehmen
  • Zugriff auf unsere Premium Aktien Analysen
  • Zugriff auf unsere Premium Branchen Analysen
  • Zugriff auf die real geführten Depots

Starter

Mitgliedschaft für Börsenneulinge
15
00
pro Monat
  • Zugriff auf unsere Datenbank der langfristigen Top 50 Unternehmen
  • Alle Kennzahlen (inkl. Downloadfunktion) zu unseren langfristigen Top 50 Unternehmen
  • Spannende News zu unseren langfristigen Top 50 Unternehmen
  • Zugriff auf unsere Premium Aktien Analysen
  • Zugriff auf unsere Premium Branchen Analysen
  • Zugriff auf das Junger Anleger Starterdepot
Beliebt

Expert

Mitgliedschaft für erfahrene Anleger
30
00
pro Monat
  • Zugriff auf unsere Datenbank der langfristigen Top 50 Unternehmen
  • Alle Kennzahlen (inkl. Downloadfunktion) zu unseren langfristigen Top 50 Unternehmen
  • Spannende News zu unseren langfristigen Top 50 Unternehmen
  • Zugriff auf unsere Premium Aktien Analysen
  • Zugriff auf unsere Premium Branchen Analysen
  • Zugriff auf das Junger Anleger Expertdepot

Schreib uns

Du hast Fragen an uns? Dann schreib uns einfach eine Nachricht!

Login